Allgemein
Varia II. |
(s. 18.2.)
Textzeugen u.a. |
Varia II.
Allgemein
Varia I. |
Die aktuelle Version
Aktuell 2010, Textzeugen, Verschiedenes |
Allgemein
In den letzten beiden Jahren hat es jeweils nur ein Update gegeben, weil ich jeweils an größeren Projekten gearbeitet habe. Das wird dieses Jahr anders sein, da ich aufgrund der stetig wachsenden Veranstaltungen zum 750. Geburtstag die Site immer mal wieder updaten werde. Da ich nicht jede kleine Veränderung mit einer neuen Versionsnummer versehen möchte, wird es voraussichtlich das ganze Jahr über bei der Version 6.91 bleiben, es sei denn, es sollte sich zwischendurch eine größere Änderung ergeben, wozu ich zur Zeit noch keine Idee habe, da mich bis auf weiteres die Arbeit an der Bibliographie auf der Site der Meister-Eckhart-Gesellschaft beschäftigt hält.
Eine neue Download-Datei (.exe, .zip) des gesamten Projekts wird es erst nach Abschluß der laufenden Version geben. [16.2.10]
Varia I.
750
Dominikaner Familie Geburtstag Glossar Reden Regeln Textzeugen Verschiedenes Von Abgeschiedenheit |
Ein Geburtstag und die Folgen
Eintrag Dominikaner unter Orden, Hoyer, die "ältesten" Konstitutionen und das Glossar Neue Gestaltung und neue Interpretation einiger Urkunden 10 Jahre eckhart.de zu Ordenbegriffen, insbesondere der Dominikaner (Trostbuch, Vom edlen Menschen) Augustinusregel und die "ältesten" Konstitutionen Eine neue Handschrift, viele Änderungen und der Handschriftencensus Begriffe, Einträge, Leben, Links, Namen, Register, Suche, Usage Ein Text der Berge |
750
Für das Jubiläumsjahr habe ich eine eigene Datei erstellt, in der ich verschiedene "Ideen" (in Ermangelung eines besseren Ausdrucks) zum Geburtstag Eckharts sammeln will. Die erste Idee war die Frage, auf welchen Tag welche Predigt und welcher Sermon fallen würde, wenn sie im Jahr 2010 gehalten würden. Dazu habe ich alle hauptsächlich über die Liturgie datierbaren Predigten (mit allen Alternativterminen) und Sermones herangezogen und in die chronologische Ordnung des Jahres 2010 gebracht. Dadurch ergibt sich manchmal eine andere Reihenfolge als in der Datei Predigten, da die Predigten, die vom Bereich des 35 Tage umfassenden Osterfestes abhängen, nun ein eindeutiges Datum erhalten.
In diesem Zusammenhang habe ich auch die beiden Dateien zu den Predigten und Sermones verändert, weil mir die Optik, wenn man ein liturgisches Datum aufruft, nicht gefiel. Dazu war eine weitere Funktion nötig, die zwei "Anker" (Namen) angeben kann. [6.1.10]
Dominikaner
Vor der Fertigstellung der letzten Version 6.8 (s. 2009 - Textzeugen) erreichte mich die Mail des Predigerbruders und Priors der Kölner Dominikaner P. Wolfgang Stickler , in der dieser sich zu Recht über die Formulierung "Der Orden war nach der Art einer streng zentralisierten militärischen Organisation aufgebaut - mit einem General an der Spitze, der unmittelbar dem Papst unterstand. [Grigulevic, S. 95] [17.3.00]" (Eintrag unter Orden) beschwerte.
Da mir die Fehlerhaftigkeit dieser Aussage schon länger bekannt war, lag es nahe, eine aktuellere Beschreibung des Ordens nachzuholen. Dabei half mir der hervorragende Band von Wolfram Hoyer OP, der bereits 2002 ein Buch zu Jordan von Sachsen veröffentlicht hatte [Hoyer]. Diesem Buch entnehme ich die Augustinusregel, die "ältesten" Konstitutionen des Ordens von 1236 (s. Regeln) und Hoyers Einführung sowie sein Glossar zu Ordensbegriffen mit einer Erweiterung um bisher drei Begriffe.
In diesem Zusammenhang beschäftigte ich mich auch mit einer ganz eigenen Tradition des Ordens, dem "Dreierschritt" der Inchoatio, Approbatio und Confirmatio, die in den Auszügen aus den Konstitutionen ausführlicher dargestellt ist.
Abschließend habe ich den Eintrag zu den Dominikanern unter Orden überarbeitet, dem nun hoffentlich auch Herr Stickler zustimmen kann. [4.1.10]
Familie
Mit sieben Jahren Abstand habe ich mir die Dokumente noch einmal vorgenommen und dabei sind mir einige Dinge aufgefallen, die mir damals nicht so klar waren oder die ich einfach nicht gesehen habe. So bin ich mir jetzt ziemlich sicher, dass es nicht der jüngere Eckhart war, der vorübergehend das Amt des Vogts vom Waldenfels bekleidete, sondern sein Vater, Eckhart der Ältere, was mit den Urkunden wesentlich besser konform geht. Um die beiden zu unterscheiden, bin ich von der unterschiedlichen Schreibweise der Namen abgekommen und bezeichne sie nun einfacher als Eckhart (I.) und (II.). Außerdem habe ich mich intensiver mit dem Gottfried von Hochheim aus den Jahren 1231 und 1239 beschäftigt, da hier bereits die Hufe in Bufleben auftaucht, die Eckhart (II.) 1305 in seinem "Privilegium" dem Zisterzienserinnenkloster hl. Kreuz in Gotha für sein Seelenheil und das seiner Frau vermacht. Und schließlich bin ich mit der Albrechtschen These von der Herkunft Meister Eckharts aus Tambach ins Gericht gegangen und jetzt völlig sicher, dass diese ebenso verfehlt ist wie es die "Nachweise" sind, die sie dafür ins Feld führt. Meister Eckhart ist in Hochheim geboren und wuchs dort auf und seine Name "von Hochheim" ist das, als was er immer schon angesehen wurde: sein Herkunftsname und kein Familienname, wie Albrecht zur Unterstützung ihrer These postuliert.
Dies und etliche Änderungen mehr, eine erweiterte Einführung und Zusammenfassung sowie Berichtigungen und die Anwendung der "Lesezeichen" finden sich in der aktualisierten und erweiterten Fassung der Datei. [4.2.09]
Geburtstag
Irgendwie stickum ist diese Website 10 Jahre alt geworden und ich um die annähernd entsprechenden Jahre älter. In diesen zehn Jahren ist eine ganze Menge passiert, was ich hier nicht alles aufzählen will, schon weil der Fortgang der Site auf Aktuell und den Jahresdateien sowie in den Versionen bis ins Kleinste nachgelesen werden kann.
Wie kam es eigentlich dazu? Ich weiß es selbst nicht mehr so genau, aber vor 10 oder besser 11 Jahren (1999) empfand ich das Internet noch als Herausforderung und ich wollte unbedingt eine eigene Site gestalten - nur, es fehlte der Inhalt. Eine Sabbelseite wie die heutigen Blogs kam nicht infrage, es sollte schon etwas besonderes sein. Warum gerade Eckhart? Wäre das Internet 10 Jahre früher gekommen, dann könnte ich jetzt vielleicht den 20. Geburtstag einer Nietzsche-Site feiern, aber das wäre nicht dasselbe.
Also Eckhart. Anlaß ist ein Zitat aus Predigt Quint 52 (s. Impressum); nicht Ursache, eher 'Einsprungpunkt' in ein ganz eigenes Universum. Das Universum Eckharts, sein Gott und seine Zeit. Es ist mühselig, Eckhart zu lernen (und ich will nicht behaupten, ich hätte ihn verstanden). Ich muss mir meinen eigenen Reim darauf machen. Manchmal geht es mir wie dem Jungen in John Steinbecks Geschichte, dem ein "selbstkauendes Kaugummi" widerfährt. Dann habe ich den Eindruck, nicht ich gestalte die Website, sondern diese bzw. ihr Inhalt kaut mich. Ich will aus Meister Eckhart nicht meinen Lebensinhalt machen. Diese Website ist ein 'Hobby', dem ich oft genug zuviel Zeit gebe, und bis Version 7 kann es noch eine Weile dauern ...
Gestern noch habe ich um eine Spende gebeten und tatsächlich überwies ein Spender 50 Euro. Auf einmal sind weitere fünf Jahre ins Land gezogen und ich muß feststellen, dass ich an äußeren finanziellen Zuwendungen bisher genau diese 50 Euro erhalten habe. Ohne diese Spende wäre der Lohn null, tatsächlich ist er minus, da die Website bezahlt werden muß. Aber wie sang schon Frank Zappa : "We're Only in It for the money ". [9.1.10]
Glossar
Dieses Glossar mit seinen 59 Einträgen verdanke ich Wolfram Hoyer OP, der 2002 ein Buch zu Jordan von Sachsen herausgab [Hoyer] mit Erklärungen von Ordensbegriffen, die ich noch um diese drei: "Cura monialium, Stabilitas loci (aus Kühl hierher verschoben) und Vikar" erweitert habe und bei Bedarf noch weiter ergänzen werde. Außerdem habe ich die Studien um drei Begriffe ergänzt (s. Verschiedenes). Im Anschluß an die Fertigstellung wurde die Site durchgehend mit allen Einträgen verknüpft und diese ins Sachregister eingetragen. Außerdem habe ich die obligatorischen Links (z.B. zur Wikipedia) durch eine Javascript-Funktion ersetzt, die die üblichen Vorteile bietet: alle Einträge werden an einer Stelle definiert, sie spart Platz und ist vor allem ausbaubar. Im Verlauf der Arbeit an der aktuellen Version wurden alle externen Links durch diese Funktion ersetzt. [20.12.09]
Reden (Trostbuch, Vom edlen Menschen)
Die "Reden der Unterscheidung" oder "Reden der Unterweisung" oder "Erfurter Reden" oder "Reden" oder "die rede". Die Entwicklungsgeschichte dieser Datei ist schon recht merkwürdig. Am 15.4.08 habe ich sie neu angelegt und am 21.4. war ich in der Bearbeitung bis zum 20. Kapitel (von 23) gekommen, als ich einer schon länger dauernden Gärung nachgab und begann, Klimaneks Liste webfähig zu machen (s. Textzeugen). Am 7.11.09 nahm ich die Arbeit wieder auf und beendete sie schließlich am 30.11.
Während der Bearbeitung fragte ich mich, wieso eigentlich der ursprüngliche (hier von Quint vermittelhochdeutschte) Text kleiner sein sollte als die Übersetzung und änderte das. Weiterhin habe ich die Absätze optisch voneinander getrennt und die jeweiligen Zeilen der Edition und Übersetzung bei Quint sowie die entsprechende Textstelle bei Pfeiffer angegeben. Auch sind ein Inhaltsverzeichnis und die mittlerweile unvermeidlichen Lesezeichen beigefügt.
Als nächstes stieß ich auf die "Anmerkung", die hochgestellte 1, die fast immer am Ende des Titels der Datei erscheint und beschloß, sie durch den Zwischentitel "Zum HTML-Text" nach oben abzugrenzen. Es folgen die Angaben zur Edition, zur Beschreibung und Datierung als neuer Text unter Berücksichtigung des bisherigen Eintrages unter Werk, der ebenfalls geändert wurde.
Entsprechend verfuhr ich mit dem Trostbuch und der Predigt Vom edlen Menschen, wobei ich dort noch den mittelhochdeutschen Text hinzufügte. Was die Datierung betrifft, so ziehe ich meinen bisherigen Vorschlag auf 1325 zurück und gebe mich zunächst mit den Angaben in DW 5 zufrieden.
Nach Abschluß der Bearbeitung der drei Dateien war es an der Zeit, das Quartett endlich zu vervollständigen (s. Von Abgeschiedenheit). [20.12.09]
Regeln
Hier habe ich aus dem Buch von Wolfram Hoyer [Hoyer] (s. Glossar) die Augustinusregel und die "ältesten Konstitutionen" des Ordens der Predigerbrüder von 1236 übernommen sowie seine Einführung dazu, da ich dies für das Verständnis der Dominikaner für unabdingbar halte und ich (wie ich schonmal an anderer Stelle ausführte) der Meinung bin, dass Eckhart nur im Kontext seiner Zugehörigkeit zum Orden erfasst und verstanden werden kann. Und da ich einige Passagen aus den Konstitutionen bei der Beschreibung seines Lebens zitiert habe, lag es nahe, diese inklusive der zugrundeliegenden Augustinusregel als Ganzes zu präsentieren. Entsprechend habe ich überall auf der Website, wo es mir geboten erschien, die jeweiligen Stellen mit den "ältesten" Konstitutionen verknüpft bzw. darauf Bezug genommen. Auch die Einführung zur Regel und den Konstitutionen halte ich für sehr interessant und lehrreich und möchte sie dem Publikum nicht vorenthalten. [4.2.09]
Textzeugen
Burkhard Hasebrink beschreibt im Meister-Eckhart-Jahrbuch 2 (2008) als "Fundbericht" eine Hs. aus der Berliner Staatsbibliothek (der er die Sigle B42 gibt), die eine lateinische Fassung der 'Armutspredigt' enthält und aus der Kartause Erfurt stammt.
Die bisherige Siglenbezeichnung 'Hs' für die Handschrift 'Yg 2° 37 (1)' in Halle (Saale) habe ich in 'H' umbenannt. Eigentlich wollte ich sie von Anfang an so nennen, aber dem stand ein kleines technisches Problem im Wege, das sich erledigt hat.
Auch u.a. infolge der Beschäftigung mit Von Abgeschiedenheit habe ich einige Einträge erweitert bzw. ergänzt (s. ). Besonders freut es mich, dass nun endlich eine ausführlichere Beschreibung der Hs. Bu vorliegt, wobei ich mich an dieser Stelle sehr herzlich bei Herrn Földesi Ferenc, Abteilungsleiter der Handschriftensammlung der ungarischen Nationalbibliothek Széchényi in Budapest für seine Hilfe bedanken möchte.
Die Hss. wurden mit externen Links auf die Kataloge von Von den Gheyn (im PDF-Format) versehen, der Autor in der Literaturliste um Br14 ergänzt (in diese Bartoniek und Marx mit aufgenommen und diverse - u.a. Schaefer [s. Von Abgeschiedenheit] ergänzt) und in Br1 Pf. Tr. 7 mit aufgenommen (und entsprechend bei Pfeiffer um Br1 erweitert).
Eine aktuelle Tabelle der Textzeugen in kompakter Form findet sich unter Download.
Seit der letzten Sichtung vor gut einem Jahr sind im Handschriftencensus viele Handschriften hinzugekommen, die hier entsprechend verlinkt wurden, wobei diesem jedoch noch die 7 Einträge fehlen, sofern ich sie nicht übersehen habe.
Im Gesamtverzeichnis Autoren / Werke gibt es eine Liste zu "Meister Eckhart: Spruchsammlung ", auf die ich vor einem Jahr schon einmal eingegangen bin (s. 2009, Legenden - zu 6). Damals verstand ich aufgrund der vier angeführten Hss. nicht, wieso hier von einer "Spruchsammlung" gesprochen wird und auch, nachdem die Liste auf acht Hss. erweitert wurde, bin ich nicht wirklich schlauer geworden. Zunächst eine tabellarische Übersicht in der angegebenen Reihenfolge:
Tz. | Census | fol. | Inhalt |
188va-190va, 200vb-214ra
170r-171v 79v-81r 149r-159r 70r-72v 107r 130v-132v 330rb-335rb |
Pf. Spr. 13, Lp 3, Jo. 46 (190ra-va); Pf. Spr. 34+35, 37-45, S 109, Pf. 37 [S 113]
MEB (Pf. Spr. 68) MEM (Pf. Spr. 67) Prr. (DW), Pf. 93, Jo. 9, Jo. 10 Prr. (DW), Pf. Spr. 13, Lp 3, Lp 120, Jo. 46 Pf. Spr. 23 Pf. Spr. 66, MEM (Spr. 67), MEB (Spr. 68) Prr. (DW), Lö. (5, 7, 9, 12, 13), Vab, Wilh. 5 (331rb-336rb) |
Verschiedenes
Von Abgeschiedenheit
Ich habe sehr mit mir gerungen, keinen Kommentar zum Text abzugeben, aber das ist mir, glaube ich, nicht gelungen.
Im Anschluß an die neue Darstellung des Trostbuchs und der Predigt (und dass nun auch die Reden verfügbar sind) sah ich den letzten grauen Link (zu den deutschen Werken) auf dem Bildschirm und dachte mir, warum soll ich diese Viererbande jetzt nicht endlich mal zu einem Abschluß bringen?
Abgesehen davon, dass dieser Traktat (manchmal auch als Predigt verstanden, s. die Überschriften) in dieser Zusammenstellung definitiv nicht auf Eckharts Mist gewachsen ist, zeugt er doch von einer sehr eingehenden Beschäftigung mit und einer intelligenten Nutzung der dem Verfasser (der Verfasserin) dieses Traktats bekannten Predigten Meister Eckharts.
Da die Echtheit des Textes (als Zuweisung an Eckhart) seit Pfeiffers Veröffentlichung 1857 in Frage steht, habe ich versucht, einen Überblick über alle Handschriften und Drucke in chronologischer Reihenfolge zu gewinnen, die ihn fragmentarisch oder als Volltext wiedergeben, was mir dank der Textzeugen inzwischen möglich ist. Zusätzlich zu den Informationen zur Edition und Beschreibung des Textes habe ich auch erstmals einen kleinen Überblick über die Filiation gegeben (die von Schaefer und Quint vorgenommene Unterscheidung in die α- und β-Gruppe gab dazu den Anlaß) und schließlich die Diskussion zur Echtheit kurz wiedergegeben, wobei Ruh meine volle Sympathie genießt, da ich mit ihm davon ausgehe, dass dieser Text, obwohl durchaus lesenswert, nicht von Eckhart stammt.
Ein Datierungsversuch erübrigt sich demnach, aber es würde mich trotzdem interessieren, wenn sich jemand mal an die Arbeit wagen würde, den Text in seinem historischen Kontext aufzuspüren, die Bezüge zu Eckhart zu klären und vielleicht sogar den Urheber namhaft zu machen. [18.12.09]